https://bluray-disc.de/Sons of Anarchy: Staffel 7 Blu-ray (2024)

Achtung: Die Storybewertung enthält Spoiler zu den vorangegangenen Staffeln!

Jax (C. Hunnam) sitzt wegen Verstoßes seiner Bewährungsauflagen im Gefängnis. Zeit zum Trauern um seine Ehefrau hat er hier genug. Doch nicht nur die Fassungslosigkeit über seinen Verlust beschäftigt ihn. Er will blutige Rache an der verantwortlichen Person. Doch noch weiß er nicht, dass Gemma (K. Sagal) und Juice (T. Rossi) seine Ehefrau ermordet haben. Gemma selbst ist hin- und hergerissen zwischen Schuld und Egoismus, denn sie will ihren Sohn, ihre Enkel sowie die Kontrolle über alle nur für sich. Was sie nicht haben kann, darf keiner haben. Wendy (D. DeMatteo) sieht den Tod Taras als Chance, ihren Sohn als auch Taras Sohn zu adoptieren und Jax wieder für sich zu gewinnen. Doch in diesem letzten großen Spiel gibt es keine Gewinner, denn Jax hat genug vom Taktieren der letzten Jahre. Er will Klarheit schaffen und beenden, was andere begannen. Wird sein Feldzug am Ende den Club zerstören und auch sein eigenes Leben kosten?Nachdem die Sons in den vorherigen Staffeln bereits stark dezimiert wurden und ordentlich Federn lassen mussten, spitzt sich in der Finalen Season alles noch mehr zu. Die Nerven liegen blank und es kann wirklich jeden treffen. Jax Mutter Gemma unternimmt alles, um nicht den Hass ihres Sohnes auf sich zu ziehen, und daran tut sie recht gut, denn wenn man sieht, über wie viele Leichen der Präsident bei seinem Rachefeldzug geht, möchte man lieber nicht mit ihm aneinandergeraten.Die Gewaltdarstellung der Serie war von der ersten Staffel an recht hoch, und auch das Finale bildet da keine Ausnahme. Das Leben der Outlaws wird in blutigen Bildern gezeigt, die nicht nur Hinrichtungen auf offener Straße, sondern auch öffentliche Folterungen beinhalten. Nein, mit den Bikern möchte man wirklich keinen Streit haben.

In dieser Hinsicht macht vor allem Jax eine krasse Wandlung durch. In der letzten Staffel wollte er noch das Outlaw-Dasein hinter sich lassen, und nun beschreitet er einen Weg, von dem aus es kein Zurück mehr gibt. In gewisser Weise ist Jax nun letztendlich nicht nur das geworden, was sein Vater verabscheut hat – und was letztendlich überhaupt erst die Handlung der Serie ins Rollen brachte und die vorherigen Staffeln dominierte – sondern Jax ist inzwischen noch viel kaltblütiger und erbarmungsloser, als alle Figuren der Serie zusammen. Angesichts der Schicksalsschläge mag man diese Wandlung auch – zumindest teilweise – hinnehmen, allerdings passt manches Verhalten nicht ganz zum bisherigen Charakter der Figur. Dank des talentierten Hauptdarstellers Charlie Hunnam kauft man der Figur dieser Entwicklung aber dennoch ab.Das Finale der finalen Staffel, welches in zwei überlangen Episoden von rund 75 Minuten pro Folge stattfindet, spaltete indessen die Fangemeinde. Die einen fanden den Abschluss gut, die anderen wiederum nicht – aber so ist es ja schließlich immer, wenn etwas lang Geliebtes zu Ende geht. Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre ein Teil von einem selbst gestorben, wobei die Melancholie gerade in der letzten Folge sehr dominant ist, aber nicht so sehr auf die Tränendrüse drückt, wie man es von manch anderer Serie kennt.

Handlungstechnisch kann die finale Staffel jedenfalls voll überzeugen und wartet mit einigen interessanten Wendungen auf. Gerade wenn man bedenkt, dass die vorherigen Staffeln einige Längen hatten und sich stellenweise ein kleinwenig zogen ist die Entwicklung zum Ende hin mehr als gelungen. Fast möchte man sagen, die Serie erreicht zum Ende hin ihren Höhepunkt, und das macht es umso trauriger, dass dies nun tatsächlich die Abschiedsvorstellung gewesen sein soll. Aber seien wir mal ehrlich – es ist besser, mit einem Knall zu verschwinden, als still und heimlich in der Nacht. Und dieser Knall, mit dem sich die Serie von den Bildschirmen verabschiedet, ist mehr als gelungen, auch wenn sich vereinzelt ein paar Logikfehler nicht von der Hand weisen lassen. Lediglich die letzten Minuten lassen den Fan ein wenig enttäuscht zurück, denn hier geht alles reichlich schnell und wirkt fast so, als hätte man keine Ideen mehr gehabt und wolle alles schnell zu einem Abschluss bringen.Die Darsteller machen auch im letzten Jahr ihren Job ganz hervorragend und spielen auf gleichbleibend hohem Niveau. Neben den bekannten Gesichtern gesellen sich zum Schluss noch ein paar Neuzugänge zum Cast hinzu, von denen vor allem Annabeth Gish als Lieutenant Sheriff Althea Jarry eine wirklich gute Figur macht. Sie ist „Der Neue Sheriff in der Stadt“ und bringt nicht nur die Sons durcheinander, sondern verfolgt natürlich auch ihre eigenen Ziele. In größeren und kleineren Nebenrollen können Schock-Rocker Marilyn Manson als widerlicher Nazi Ron Tully überzeugen, p*rno-Star Jenna Jameson zeigt sich in der Rolle, die sie am besten beherrscht und Kurt-Cobain-Witwe Courtney Love spielt komplett gegen ihr Image an.Unterm Strich bietet das Finale ein glorioses „Ende mit Schrecken“, das handlungstechnisch nochmal aus den Vollen schöpft und lediglich in den letzten paar Minuten ein wenig so wirkt, als hätten die Macherkeine Lust mehr gehabt. Aber zum Finale braucht man schließlich auch keinen Cliffhanger, der einen scharf auf die nächste Staffel macht. Für Quereinsteiger ist die Staffel natürlich keineswegs geeignet, aber wir legen jedem, der die Serie noch nicht kennt, an dieser Stelle ans Herz, einen Blick zu riskieren. Es lohnt sich!

• Bildformat 1.78:1

Das Finale bleibt Qualitativ auf dem gleichen hohen Niveau wie seine Vorgängerstaffeln. Die Schärfe ist absolut großartig und bildet Bartstoppeln, Staub und andere kleinste Details perfekt ab. Die Schärfe zeigt ihre hohe Wertigkeit allerding nicht ausschließlich in Nahaufnahmen, sondern kann über die gesamte Laufzeit und in jeder Einstellung überzeugen. Die warme Farbgebung vermittelt die Hitze Kaliforniens und bleibt zu jeder Zeit absolut natürlich und brillant. Kontrast und Schwarzwert können sich ebenfalls sehen lassen und geben keinerlei Anlass zur Kritik. Rein Bildtechnisch gibt es also nicht das Geringste zu bemängeln.

• Deutsch DTS 5.1; Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

Auch im Audiobereich kann das Box-Set erneut punkten. Der deutsche Ton liegt zwar erneut lediglich in dts 5.1 vor, macht aber ansonsten eine sehr gute Figur. Die wummernden Maschinen können hier ebenso überzeugen wie die glasklaren Dialoge, die allerdings erneut ein wenig zäh und träge klingen. Die Synchronsprecher machen ihre Sache gut, können allerdings gewohnter Weise nicht ganz an die Kernigkeit des Originals heranreichen. Ein echter Minuspunkt ist hingegen die Synchronisation von Jax Sohn Abel, der in der deutschen Version sehr laut und deplatziert klingt, fast wie ein Fremdkörper.Generell ist die Originalversion vorzuziehen, nicht etwa weil die Darsteller mit ihren mannigfaltigen Dialekten und rauen Stimmen weitaus Atmosphärischer klingen als ihre deutschen Pendants, sondern weil die unkomprimierte dts-HD-Master Tonspur einfach das gewisse Etwas bietet, welches der deutschen Version fehlt. Die Bikes dröhnen mehr, die Schüsse knallen lauter und alles klingt einfach weitaus brachialer.

• Entfallene Szenen (5:35 Minuten)
• Spaß am Set (2:41 Minuten)
• Carpe Diem: Die finale Season (71:39 Minuten)
• Das Vermächtnis (4:50 Minuten)
• Motorräder von Mayhem (5:11 Minuten)
• Gaststars in der Season 7 (7:02 Minuten)
• 5 Tattoo-Geschichten (18:20 Minuten)

Das Bonusmaterial bietet den gewohnten Mix aus Information und Unterhaltung. Vor allem „Carpe Diem: Die Finale Season“ bietet einen hohen Informationsgehalt, ist stellenweise allerdings sehr melancholisch und auch ziemlich selbstverliebt, aber hey – die Serie war ja auch großartig! Interessant sind auch die „Tattoo-Geschichten“, in denen Tracy Anderson, die Leiterin der Make-Up-Abteilung, gemeinsam mit den Darstellern explizit auf die zahlreichen Tattoos von Jax, Gemma, Juice, Nero und Tig eingeht und deren Bedeutung erläutert. Die obligatorischen entfallenen Szenen und eine Handvoll Outtakes runden das Bonusmaterial ab. Leider gibt es diesmal keine Audiokommentare.

Audiovisuell kann auch die Finale Staffel an die erstklassige Qualität seiner Vorgänger heranreichen. Das Bild ist knackscharf und von hoher Farbbrillanz und dabei fast zum Greifen plastisch. Der deutsche Ton ist ebenfalls sehr hochwertig, kann aber nicht mit dem HD-Master Ton der Originaltonspur mithalten. Das Bonusmaterial ist erneut informativ und kurzweilig, allerdings hätte es hier durchaus etwas mehr sein dürfen.Die Bikerserie von Kurt Sutter verabschiedet sich mit einem Knall und greift handlungstechnisch aus den Vollen. Was die Spannung angeht erreicht die Serie rechtzeitig zum Ende hin ihren Höhepunkt und hinterlässt damit eine noch klaffendere Lücke in der Fernsehlandschaft. Wer die Serie noch nicht kennt sollte spätestens jetzt zugreifen und sich die Gesamtbox ins Haus holen. Die Fans werden beim Finale ohnehin zugreifen – und es lohnt sich! (Michael Speier)

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TV: Panasonic TX-L47ETW60BDP-System: Sony BDV-N9200WB