Ein Super-Jahrgang und die Schweizer Chancen – alles zum NHL Draft 2023 (2024)

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NHL Draft 2023: der Schweizer Rodwin Dionicio und die Top-Prospects Connor Bedard und Adam Fantilli.Bild: imago, shutterstock

In der Nacht auf Donnerstag geht die erste Runde im NHL Draft über die Bühne – wir sagen dir, auf wen du achten musst und welche Schweizer gute Chancen haben.

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Adrian Bürgler

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Inhaltsverzeichnis

Wann und wo findet der Draft statt?Wie kann ich den Draft schauen?Wie funktioniert der NHL Draft?Wer hat den Nummer-1-Pick?Wer wird die Nummer 1?Ist es ein guter Draft-Jahrgang?Welche Schweizer haben Draft-Chancen?

Wann und wo findet der Draft statt?

Die erste Runde des Drafts findet in der Nacht auf Donnerstag um 1 Uhr morgens (MESZ) statt. Die restlichen Draft-Runden werden am Donnerstagabend ab 17 Uhr abgehalten.

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Die Bridgestone Arena in Nashville.Bild: X02835

Es gibt einen Draft mit Country-Flair. Nachdem letztes Jahr der Draft in Montreal stattfand, sind dieses Jahr die Nashville Predators der Gastgeber. Die Bridgestone Arena vom Team von Roman Josi wird zur grossen Eishockey-Bühne.

Wie kann ich den Draft schauen?

Die erste Runde wird auf ESPN und NHL Network gezeigt, die Runden zwei bis sieben werden dann nur noch auf NHL Network übertragen. In Kanada zeigen Sportsnet und TVA die ganze Prozedur.

Korrektur:

Entgegen der ersten Version dieses Texts können auch Schweizer können den Draft schauen. MySports überträgt die ganze Prozedur live.

Wie funktioniert der NHL Draft?

Der NHL Entry Draft ist ein Event, bei dem sich die 32 Teams der NHL jährlich die Rechte an den besten Eishockey-Junioren im Alter von 17 bis 20 Jahren (selten auch älter) sichern können. Wenn ein Team sich die Rechte an einem Spieler gesichert hat, darf dieser bei keiner anderen NHL-Organisation unterschreiben, es sei denn, die Rechte sind getauscht worden.

Der Draft besteht aus sieben Runden, wobei jedes Team in jeder Runde ein Draft-Recht (Draft Pick) zur Verfügung und somit zumindest theoretisch sieben Picks pro Draft hat. Je früher ein Draft Pick ist, desto wertvoller ist er. Draft Picks können allerdings auch gegen Spieler (oder andere Draft Picks) getauscht werden.

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2017 drafteten die New Jersey Devils Nico Hischier an erster Stelle.Bild: AP/AP

Die Reihenfolge der Draft Picks ab Runde 2 ist die umgekehrte Version der NHL-Rangliste. Das schlechtplatzierteste Team der Saison (dieses Jahr ist es Anaheim) wählt zuerst, der Stanley-Cup-Sieger (Vegas Golden Knights) zuletzt.

In der ersten Runde bestimmt die Draft-Lotterie, welches Team den Nummer-1-Pick erhält, um absichtliches Tanking zu vermeiden. Es ist ein komplizierter Modus, aber einfach gesagt: Jede der 16 Mannschaften, welche die Playoffs verpasst haben, hat eine Chance, besser zu draften, als sie klassiert waren. Je schlechter die Saison war, desto grösser die Chance auf einen guten Pick. Die 16 Playoff-Teams werden in der ersten Runde wie im Rest des Drafts in der umgekehrten Reihenfolge der Rangliste angeordnet (Stanley-Cup-Sieger zuletzt).

Wer hat den Nummer-1-Pick?

Die Chicago Blackhawks haben die Draft-Lotterie gewonnen. Das Team hatte mit 11,5 Prozent die drittbesten Chancen auf den Nummer-1-Pick und kletterte so zwei Plätze nach oben. Die Anaheim Ducks fielen vom ersten auf den zweiten und die Columbus Blue Jackets vom zweiten auf den dritten Platz zurück.

Die Draft-Reihenfolge in der 1. Runde

1. Chicago Blackhawks
2. Anaheim Ducks
3. Columbus Blue Jackets
4. San Jose Sharks
5. Montreal Canadiens
6. Arizona Coyotes
7. Philadelphia Flyers
8. Washington Capitals
9. Detroit Red Wings
10. St. Louis Blues
11. Vancouver Canucks
12. Arizona Coyotes (von Ottawa)
13. Buffalo Sabres
14. Pittsburgh Penguins
15. Nashville Predators
16. Calgary Flames
17. Detroit Red Wings (von NY Islanders)
18. Winnipeg Jets
19. Chicago Blackhawks (von Tampa Bay)
20. Seattle Kraken
21. Minnesota Wild
22. Philadelphia Flyers
23. New York Rangers
24. Nashville Predators (von Edmonton)
25. St. Louis Blues (von Toronto)
26. San Jose Sharks (von New Jersey)
27. Colorado Avalanche
28. Toronto Maple Leafs (von Boston)
29. St. Louis Blues (von Dallas)
30. Carolina Hurricanes
31. Montreal Canadiens (von Florida)
32. Vegas Golden Knights

Mit dem Nummer-1-Pick dürfte Chicago den in der vergangenen Saison eingeleiteten Umbruch und Neuaufbau massiv beschleunigen. Doch nicht alle hatten Freude am Glück der Blackhawks – wegen ihrer fragwürdigen Vergangenheit rund um den sexuellen Missbrauch von Kyle Beach.

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Wer wird die Nummer 1?

Connor Bedard. Er gilt als bester Nachwuchsspieler seit Namensvetter Connor McDavid. Die kanadische Juniorenliga WHL dominierte er nach Belieben (57 Spiele, 71 Tore und 72 Assists). An der U20-WM schoss er neun Tore und sammelte 14 Assists in sieben Spielen.

Der bald 18-jährige Center liess die NHL-Bosse schon das ganze Jahr über träumen. «Er ist das grösste Talent seit Crosby», sagte ein Funktionär anonym gegenüber The Athletic. «Er ist ein Generationentalent und hat das Jahr für Jahr immer wieder bewiesen», meinte ein anderer.

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Connor Bedard zeigt an der Draft Combine, wie fit er ist.Bild: keystone

Der Kanadier ist eine offensive Allzweckwaffe. Sein Schuss ist brandgefährlich. Aber er hat auch die Übersicht und die Passqualität, um einen besser positionierten Mitspieler zu finden, sollte es einen solchen geben. Diese Fähigkeit kombiniert Bedard mit blitzschnellem, wendigem Skating und einem überdurchschnittlichen Ehrgeiz. Er will nicht nur gewinnen, er will der sein, der in wichtigen Momenten ein Spiel entscheidet. Zudem ist er ein giftiger Spieler, der auch mal in der Lage ist, die Gegner zu provozieren.

Ist es ein guter Draft-Jahrgang?

Der NHL-Draft-Jahrgang 2023 gilt als einer der besten der jüngeren Vergangenheit. Vergleiche werden gezogen mit dem Jahr 2015, wo neben Connor McDavid und Jack Eichel auch Spieler wie Mitch Marner, Zach Werenski, Mikko Rantanen, Timo Meier, Matt Barzal, Kyle Connor oder Sebastian Aho gezogen wurden.

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Adam Fantilli holte mit Kanada Gold an der letzten U20-Weltmeisterschaft.Bild: www.imago-images.de

Alleine das Talent von Bedard macht den 2005er-Jahrgang aussergewöhnlich. Doch auch neben dem Kanadier gibt es aufregende junge Spieler in der Draft-Klasse. Da ist sein Landsmann Adam Fantilli, der insbesondere im vergangenen Herbst so gut spielte, dass er zwischenzeitlich in einem Atemzug mit Bedard genannt wurde. Fantili ist gross, kräftig und trotzdem kreativ sowie technisch versiert. Er ist die Bilderbuchversion eines NHL-Powerstürmers.

Der Russe Matvei Michkov ist, was die Technik und Kreativität angeht, vermutlich sogar noch besser als Bedard. Der Stürmer von Sochi gilt als echter Künstler. Der Schwede Leo Carlsson gilt ebenfalls schon als bereit für die NHL. Der komplette Stürmer spielte zuletzt auch für die Tre Kronor an der Herren-WM. Auch die US-Stürmer Will Smith, Oliver Moore und Ryan Leonard haben das Potenzial zum NHL-Star. Und aus der National League will Klotens österreichischer Verteidiger David Reinbacher ein Wörtchen um die Top 10 des Drafts mitreden.

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Hat die Chance, als erster Verteidiger des Drafts gezogen zu werden: Klotens David Reinbacher.Bild: IMAGO / Andreas Haas

Welche Schweizer haben Draft-Chancen?

Ein Top-Talent für die erste Runde wie vor einem Jahr in der Person von Lian Bichsel hat das Schweizer Eishockey in diesem Jahr nicht am Start. Wenn Schweizer dieses Jahr gedraftet werden, dann wohl eher in den hinteren Runden.

Die besten Chancen, gedraftet zu werden, hat wohl Rodwin Dionicio. Der Ostschweizer, der in Newark geboren wurde, überzeugte dieses Jahr in der OHL mit Windsor. Insbesondere als Dionicio wieder auf seiner angestammten Position als Stürmer und nicht mehr als Verteidiger eingesetzt wurde, konnte er als guter Spielmacher überzeugen und seine schlittschuhläuferischen Mängel kaschieren. Ab der dritten Runde dürfte der Schweizer zum Kandidaten werden, nachdem er vergangenes Jahr übergangen wurde.

Mit einem guten Auftritt an der U20-WM hat sich mit Atilio Biasca ein weiterer sogenannter Overager (älterer Jahrgang als die restlichen Spieler im Draft) wieder in die Notizbücher der Scouts gespielt. Die Halifax Mooseheads führte er als Captain bis in den Final in der QMJHL. Mit seinem Speed könnte er die NHL-Scouts dazu verleiten, ihm in einer hinteren Runde eine Chance zu geben.

Und noch ein dritter Schweizer kann sich berechtigte Hoffnungen machen, gedraftet zu werden: der Tessiner Tommaso de Luca. Der 18-Jährige hat in der vergangenen Saison im kanadischen Junioreneishockey grosse Fortschritte gemacht und überzeugt jetzt als smarter Spielmacher. Wie Dionicio oder Biasca käme er für die hinteren Runden in Frage. Daneben sind auch Jonas Taibel, Leo Braillard, Kimo Gruber, Eric Schneller, Simon Meier, Tim Metzger oder Lenn Zehnder in diesem Jahr für den Draft zugelassen. Ihre Chancen sind aber verschwindend gering.

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Belgier Goffin wird am French Open ausgebuht – und zahlt es den Fans doppelt heim

Am French Open in Paris sorgten die Fans in der Erstrundenpartie zwischen dem Belgier David Goffin und dem Franzosen Giovanni Mpetshi Perricard für rote Köpfe. Goffin reagierte auf die Buhrufe der Fans mit einer Geste, die ihn schliesslich in Erklärungsnot brachte.

Im Roland Garros am French Open anzutreten, dürfte so manchem Tennisprofi weiche Knie bescheren. Für den Belgier David Goffin gestaltete sich die Aufgabe noch schwieriger, traf er doch gleich in der ersten Runde auf den Lokalmatadoren Giovanni Mpetshi Perricard, der die Unterstützung des ganzen Stadions auf seiner Seite hatte.

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